Nach fast 2 Wochen verlassen wir San Miguel de Allende und fahren weiter nach Guanajuato. Die Stadt ist bekannt für ihr großes Kunstfestival (Cervantino)das jedes Jahr im Oktober stattfindet. Wir kommen also gerade richtig, und wir sind nicht alleine.
1559 wurden hier reichhaltige Silbervorkommen entdeckt und die „La-Valenciana Mine“ produzierte 250 Jahre lang 20% des weltweiten Silbers. Die alten Gebäude aus der Kolonialzeit sind dementsprechend prächtig und lassen den Reichtum vergangener Zeiten erahnen. In den verwinkelten und steilen Kopfsteinpflaster Gassen gibt es viel zu entdecken, und eine Standseilbahn führt hinauf zu einem Aussichtspunkt von dem man einen herrlichen Blick auf die Stadt genießen kann. Für den Abend sichern wir uns Opernkarten für das prächtige „Teatro Juarez“ dessen Gebäude zwischen 1873 und 1903 erbaut wurde. Das Ensemble bestand aus einem Russen am Klavier, einer Sopranistin aus Kroatien und einem Tenor aus Italien. Witziger weise wurde in Deutsch gesungen mit spanischen Untertiteln. War jetzt nicht unbedingt unsere Musikrichtung und in der Pause haben wir uns rausgeschlichen. Aber zumindest konnten wir das prachtvolle Theater von innen sehen und das hat sich wirklich gelohnt.
Langsam spüren wir eine gewisse Sättigung was das Betrachten von Kolonialgebäuden in diversen mexikanischen Städten betrifft und sind etwas unschlüssig wie es nun weitergehen soll. Mit Patzcuaro fahren wir zwar schon wieder die nächste Kolonialstadt an, die hier alle „Pueblo Magico“ heißen, aber wir sind dann doch sehr angenehm überrascht. Der Ort wirkt auf uns sehr authentisch, es sind kaum Touristen unterwegs und das Stadtbild ist so ganz anders als das, was wir bisher gesehen haben. Der lokale Markt ist riesig und es macht mal wieder richtig Spaß sich treiben zu lassen. Sehenswert ist unter anderem auch das ehemalige Dominikanerkloster, ein weitläufiges Kolonialgebäude mit elf malerischen Innenhöfen.
Von anderen Reisenden haben wir von Charly erfahren, einem Schweizer der in der Nähe von Atotonilco ein Gourmet Restaurant betreibt und bei dem man auch sein Wohnmobil auf der Wiese parken kann. Charlys-bungalows Wir werden herzlichst empfangen und das Essen ist in der Tat vorzüglich. Wir fühlen uns wie bei „Ferien auf dem Bauernhof“. Valentin, ein Freund von Charly, ist Geschäftsführer der Getreidemühle im Ort und er lädt uns am nächsten Tag zu einer Privatführung ein. In der riesigen Anlage werden pro Tag über 100 Tonnen Weizen gemahlen und wir bekommen einen nicht alltäglichen Einblick in die Prozessabläufe. Am nächsten Tag kommen noch Josh und Brittni dazu die wir von San Miguel de Allende kennen und die Abende verlaufen überwiegend feucht fröhlich. Charly hat noch ein paar andere Highlights für uns in petto und arrangiert die Besichtigung einer lokalen Käserei und der Tequila Fabrik „Siete Leguas“. Die Tage vergehen wie im Flug, aber irgendwann müssen wir dann doch weiterziehen und verabschieden uns schweren Herzens von Charly und von Josh & Brittni, die nun weiter nach Süden fahren.
Um Guadelajara machen wir erstmal einen Bogen und fahren nach Villa Corona auf einen großen RV Park mit angeschlossenem Aqua Park. Wir richten uns häuslich ein und nehmen jeden Morgen ein herrliches Bad in 38 Grad warmem Thermalwasser das früh morgens immer frisch eingelassen wird. Ansonsten üben wir uns im Nichtstun, relaxen in der Hängematte und schauen dem Yoga und Akrobatik Workshop zu der hier jedes Jahr für 2 Wochen stattfindet und zu dem die internationalen Teilnehmer von weit her angereist kommen.
Nach einer Woche sind wir tiefenentspannt genug für Guadalajara, die zweitgrößte Stadt Mexikos. Der RV Park am Stadtrand hat auch schon bessere Zeiten gesehen und ist total heruntergekommen. Aber was soll`s, wir wollen ja Stadtbesichtigung machen. Für umgerechnet 60 Cent fahren wir mit dem Bus über eine Stunde bis zum Zentrum. Die historische Altstadt mit den Kolonialgebäuden ist wunderschön und alles geht sehr relaxt zu. Wir machen eine Stadtrundfahrt mit dem obligatorischen Doppeldeckerbus und schauen uns im Kulturinstitut und im Regierungsgebäude die gewaltigen Wandgemälde von Orozco an. Ansonsten bummeln wir über die vielen Märkte und lassen uns treiben.
Die Tage Ende Oktober bis Anfang November stehen ganz im Zeichen des „Dia de los Muertos“, dem Tag der Toten, der im ganzen Land groß gefeiert wird. Daher fahren wir am nächsten Tag in den Vorort Tlaquepaque wo schon einiges von den kommenden Feierlichkeiten zu sehen ist.
Dann reicht es uns auch schon mit Großstadt und wir wollen es mal wieder so richtig schön warm haben. Darum geht es nun nach Puerto Vallarta an die Pazifikküste wo uns gut 35 Grad erwarten. Aber was wir dort erleben berichten wir dann wieder im nächsten Blog. Bis dann. Hasta Luego.
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Alex (Africalex) (Mittwoch, 02 November 2016 06:00)
Tolle Fotos und interessante Berichte. Klasse.
bernhard (Mittwoch, 02 November 2016 10:35)
Hallo ihr beiden,
herrliche Städte, tolle Erlebnisse -- und ihr immer mitten drin -- festgehalten in sehr schönen Bildern !
Weiter gute Fahrt !
Bernhard
Carina und Marc (Donnerstag, 03 November 2016 16:36)
Hallo ihr lieben, es ist immer wieder toll euhre storys zu lesen.Fuer uns kommen die schoene erinnerungen wieder.Wir lieben Mexico.Geniess es und danke fuer die schoene bilder.Viel spass und vorsicht.Gruessen aus das kleine Belgien...Marc und Carina xx
Jürgen (Mittwoch, 09 November 2016 23:25)
Der fünfundfünfzigste:
Findest du koloniale Gebäude toll?
Mal ehrlich: Ich hab' jetzt die Nase voll!
Silber zu haben
könnte nicht schaden,
wenn man den Tequila bezahlen soll!
Sonderedition "Karin" (10.November 2016):
There was a young lady in mexico
(vielleicht ist sie morgen schon anderswo?!)
she gets fifty-nine
and looks very fine:
Der Taint noch so zart wie ein Babypo!
PP
Marion Kabbe (Freitag, 11 November 2016 04:50)
Super Bilder und hilfreiche Infos. Vielen Dank
Margit (Montag, 14 November 2016 22:03)
Hallo ihr Zwei,
es war wieder schön von euch zu lesen.
Wenn ihr die ganzen Flaschen Tequila getrunken habt, dann hätte ich auch an eurer Stelle einen Mundschutz getragen.