Griechenland & Italien

Die Einreise von Albanien nach Griechenland ist in 15 Minuten erledigt und schon sind wir wieder in der EU. Kurz nach der Grenze entdecken wir einen schönen Badesee mit einem super Stellplatz. Dort bleiben wir erstmal zwei Tage und lassen es uns gutgehen. Außer ein paar Anglern aus dem nahe gelegenen Dorf stört dort niemand unsere Idylle. 

Ganz in der Nähe ist die Zagori Region, ein Gebiet mit 46 kleinen Dörfern die hier verstreut und zum Teil schwer zugänglich in der Bergwelt liegen und im Winter oft tagelang von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die ganze Gegend ist ein riesiger Naturpark der durchzogen wird von der Vikos Schlucht ,die mit 10 Kilometer Länge und 600m bis 1000m steil abfallenden Felswänden den amtlich beglaubigten Guinness Buch der Rekorde Stempel, als tiefste Schlucht der Welt hat. Schon erstaunlich wie viele „tiefste Schluchten der Welt“ wir auf unserer Weltreise bisher gesehen haben…. Die größeren Dörfer der Region sind heutzutage über steile Serpentinenstraßen gut zu erreichen und Ausgangspunkte für ausgedehnte Wanderungen. Sehenswert sind auch die historischen Bogenbrücken von Kipi die zu den ältesten Brückenkonstruktionen überhaupt zählen. Errichtet wurden sie von der Gilde der Brückenbauer und die Tragkraft entfaltete sich erst, als der so genannte  „Schlussstein“ gesetzt war. 

In der griechischen Region Thessalien erwartet uns mit den Meteora Klöstern ein ganz besonderes Naturwunder, welches man sonst nirgendwo auf der Erde findet. Im 11. Jahrhundert siedelten sich die ersten Mönche in dieser Gegend an. Im späten Mittelalter, also etwa im 14. Jahrhundert, begannen die Ordensbrüder dann mit der Errichtung von Klöstern an Stellen die kaum zu erreichen waren. Wo heute Wege und Straßen nach oben führen, waren die Felsen zur damaligen Zeit glatt. Die Mönche beförderten das Material mit selbst gebauten Aufzügen und mit Seilen hinauf, über Strickleitern gelangten sie selbst zu den Baustellen.

Schon die Anfahrt durch den kleinen Ort Kastraki mit den hoch aufragenden Felsen im Hintergrund ist ein Erlebnis. Wir gehen dort auf einen Campingplatz und am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus mittenrein in das grandiose Spektakel. Auf den Gipfeln der Felsen wurden einst 24 Klöster errichtet, in sechs davon leben auch heute noch Mönche und Nonnen. Die Klöster zählen mittlerweile zum Weltkulturerbe der UNESCO und werden auch gerne als „schwebende Klöster“ bezeichnet, da sie bei Nebel oder tief stehenden Wolken fast so wirken. Es ist kaum vorstellbar wie man vor mehr als 600 Jahren mit den damaligen Möglichkeiten solche Häuser in dieser Lage errichten konnte. Anfang der 80er Jahre wurde im Kloster Agia Triada der James Bond Film „in tödlicher Mission“ gedreht. Am zweiten Tag kommen Birgit & Albert, die zukünftigen Schwiegereltern von unserem Sohn Felix, mit ihrem Campingbus dazu und wir verbringen eine schöne Zeit miteinander. Die Klöster sind auf jeden Fall sehr beeindruckend und wir nehmen uns drei Tage Zeit um alles zu besichtigen. 

Unsere nächste Station ist Delphi. Oberhalb einer 200m tiefen Schlucht liegt dieses Heiligtum der Antike das auf eine 5000 Jahre alte Geschichte zurückblickt. Hier pilgerten einst Fürste und Könige hin um den Rat des „Orakels von Delphi“ einzuholen, und nun auch Karin & Manni. Über acht Jahrhunderte wurde hier von dem angeblich unparteiischen Orakel über Krieg und Frieden und über Leben und Tod entschieden. Alle vier Jahre, jeweils zwölf Monate vor den antiken olympischen Spielen in Olympia fanden hier von 582 v. Ch. bis in die römische Kaiserzeit auch die Pythischen Spiele zu Ehren des Gottes Apollon statt. Groß angelegte Grabungen die bis in die 90er Jahre andauerten haben eine eindrucksvolle Stätte freigelegt, deren Herzstück der Apollon Tempel, einst als Mittelpunkt der Welt verehrt wurde. Ein Rundgang über die gesamte Anlage dauert gut einen halben Tag und in dem angeschlossenen Museum mit 14 Sälen, eines der bedeutendsten in Griechenland, sind viele unschätzbare Exponate ausgestellt. Wir sind bereits morgens um acht Uhr am Eingang und haben die erste Stunde alles für uns alleine bevor dann die ersten Reisegruppen eintreffen. 

Wir folgen dem Küstenverlauf und erholen uns zwei Tage von unserem Besichtigungsmarathon an einem kleinen Strand unter Bäumen und einer nahegelegenen Taverne die alles hat was Karin & Manni so brauchen, Salat, Schafskäse, Oliven, Retsina, Ouzo und Platz für die Hängematte. 

Gestärkt geht es weiter auf die Peleponnes über die große neue Brücke bei Patras. Am Kanal von Korinth legen wir einen kurzen Foto Stopp ein und fahren dann bis nach Mykene, eine der bedeutendsten Städte Griechenlands in der Bronzezeit. Hier bestaunen wir die Überreste einer komplexen Zivilisation von 1600 bis 1100 vor Christus, beherrscht von den einst mächtigen Königen Atreus und Agamemnon. In den Ruinen der mykenischen Oberstadt sieht man die Reste der Ringmauer mit dem faszinierenden Löwentor. Das Tor bildete vermutlich den Haupteingang zur ehemaligen Burg. Es wurde um 1250 vor Christus errichtet. Seinen Namen erhielt das Bauwerk von den zwei Löwen, die das Tor bekrönen. Außerhalb der Burganlage ist noch das sogenannte Schatzhaus des Atreus, eine sehr gut erhaltene Grabstätte.  

In Nafplio treffen wir Birgit & Albert wieder und erkunden gemeinsam die Stadt. Während die beiden Damen einen Friseurbesuch machen erklimmen Albert und ich die 1000 Stufen hinauf zur mächtigen Burganlage die unübersehbar über der Stadt thront. 

Die nächsten Tage bleiben wir zusammen und erholen uns zwei Tage am Strand in der Nähe von Gythio. Hier liegt auch ein großes Schiffswracks und bietet schöne Fotomotive. 

Dann trennen sich unsere Wege und wir fahren eine Bergstrecke, die uns insbesondere bei den Ortsdurchfahrten vor einige Herausforderungen stellt. Oben angekommen hört dann auch noch der Asphalt auf und über eine Schotterpiste mit engen Serpentinen geht es wieder hinunter ans Meer. Auf der gesamten Strecke sehen wir welche erschreckenden Verwüstungen das Feuer hier vor ein paar Wochen angerichtet hat. Ausgebrannte Traktoren oder Autos stehen am Straßenrand und viele Häuser an den Berghängen sind ausgebrannt. 

Die nächsten Tage bewegen wir uns langsam an der Küste entlang nach Norden und machen immer wieder Stopps an schönen Stränden mit türkisblauem Wasser. In Methoni besichtigen wir die eindrucksvolle Burganlage und gehen auf einen Campingplatz zum Wäsche waschen mit einer sehr guten Taverne direkt am Meer. Hier treffen wir Martina und Hans-Peter wieder, die wir in Krk kennen gelernt haben, und verbringen einen netten Abend zusammen.  Einen Tag später verabreden wir uns mit Claudia und Achim aus Holzkirchen die wir letztes Jahr in Frankreich getroffen haben. 

Unser nächster Stopp ist Olympia, der Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Wir leihen uns eine Virtual Reality Brille und machen damit eine Reise in die Vergangenheit in das antike Olympia. An den verschiedenen Stationen werden während des Rundgangs die gewaltigen Gebäude real und wir können uns darin bewegen. Im Stadion erleben wir ein Wettrennen und am Tempel der Hera sehen wir wie das olympische Feuer der Neuzeit entzündet und in die Welt getragen wird. Ein schönes und sehr empfehlenswertes Spielzeug als Alternative zu den IPADs die ebenfalls zur Erkundung des Geländes angeboten werden. 

Wir verlassen die Peleponnes mit der Fähre anstatt nochmal über die neue Brücke zu fahren. Leider ist für die nächsten zwei Wochen Sturm und Regen angesagt und es wird vor extremen Unwettern mit Überflutungen gewarnt. Dazu haben wir nun wirklich keine Lust und buchen kurzerhand eine Überfahrt von Igoumenitsa nach Ancona in Italien. Auf der Fahrt zur Fähre machen wir noch einige Stopps an verschiedenen Stränden und in Lefkada, einem sehr schönen Städtchen das auf dem Weg liegt. Zum letzten Mal genießen wir die griechische Küche bevor es dann auf die Fähre geht. 

Die Fahrt nach Ancona dauert 24Std und wir vertreiben uns die Zeit in der Kabine mit lesen. In Italien angekommen entschließen wir uns noch einen Abstecher nach Venedig zu machen. In Comacchio, das auch Klein-Venedig genannt wird, machen wir einen Foto Stopp. 

Am Stadtrand von Venedig ist ein riesiger Parkplatz und ein Teil davon ist für Wohnmobile reserviert. Hier können wir drei Tage stehen und von dort aus die Stadt erkunden. Mit dem öffentlichen Wasserbus sind wir in 15min am Markusplatz. Noch fehlen die Kreuzfahrtschiffe die ein Großteil der Besuchermassen ausmachen und so können wir ganz entspannt rumbummeln und das besondere Flair der Stadt genießen. Später kommen noch Christa & Peter dazu mit denen wir schon in Südamerika und Marokko schöne Tage verbracht haben. 

Venedig Stadt

Die Inseln Murano & Burano

Auf dem Weg nach Hause machen wir noch einen Stopp am Gardasee und lassen bei herrlichem Sonnenuntergang den wunderschönen Urlaub mit einem Aperol Spritz ausklingen.

Am nächsten Tag geht es ohne nennenswerte Staus über den Brenner nach Hause. In den nächsten Wochen bereiten wir nun die Verschiffung nach Südafrika vor und Anfang 2022 starten wir dann die Reise die wir eigentlich schon ab März 2021 machen wollten, aber dann unsanft durch die Covid Pandemie ausgebremst wurden. Wir freuen uns auf Afrika und werden natürlich weiter berichten. 

Unsere Route - August bis Oktober 2021 - 5000km

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Kommentare: 2
  • #1

    Grüne-Minna-auf-Weltreise.Haager.de (Montag, 18 Oktober 2021 14:30)

    Schöne Reise hattet ihr da in Europa. Muss nicht immer Übersee sein, oder? Schön, dass ihr chrissy und peter getroffen habt, mit denen haben wir auch schöne Tage in Amerika erlebt. Vielleicht trefft in Afrika Helmut und von Lindau, die sind zur Zeit in Botswana. Gruß Willi und Amon

  • #2

    Ruth und Fredy (Montag, 25 Oktober 2021 21:46)

    Hallo ihr Beiden
    Danke für den tollen Bericht. Fast hätten wir uns endlich mal getroffen .
    Liebe Grüße aus der Nähe von Korinth Ruth und Fredy