Wir verbringen fast eine Woche auf unserem Traumplatz im Public Forest von Maine. Wir hatten den Platz direkt am Fluss für uns alleine und sind erst gefahren als unser Kühlschrank leer und das restliche Feuerholz aufgebraucht war.
Der darauffolgende Grenzübergang nach Kanada war der schnellste und einfachste den wir in den 13 Jahren unserer Reise erlebt haben. Wir mussten noch nicht mal aussteigen und lediglich ein paar Standard Fragen beantworten. In knapp 5 Minuten waren wir durch und schon sind wir in New Brunswick an der Ostküste von Kanada. Nach einer Übernachtung in einer Bucht bei Saint John fahren wir weiter auf dem Fundy Trail Parkway, ein idyllischer Panoramaweg südlich des Parks entlang der Bay of Fundy. Leider sind fast alle Aussichtspunkte und Wanderwege wegen Fire Ban gesperrt und so haben sich die $25 Eintritt nicht wirklich gelohnt.
Die Straße geht dann mehr oder weniger nahtlos in den Fundy Nationalpark über und erstreckt sich über 206 km² mit etwa 13 km Küstenlinie entlang der Bay of Fundy. Der Park ist berühmt für die höchsten Gezeiten der Welt, bei denen der Wasserspiegel bis über 16 Metern ansteigt und fällt. Zum Trost für die wenigen Aussichtspunkte aufgrund des Fire Ban kaufen wir uns in Shediac, der Hummerhauptstadt der Welt, ein Pfund Lobster Fleisch für ein üppiges Mittagsmahl. Für die Nacht finden wir einen schönen Platz am Wasser mit Blick auf die 12,9 km lange Brücke nach Prince Edward Island.
Nach einem Regentag geht es weiter nach Parrsboro in Novia Scotia. Dort haben wir einen schönen Stellplatz am Wasser mit einer Fischkneipe direkt nebenan. Das hat leider den Nachteil, dass unser „essen gehen“ Budget für den Monat nun bald aufgebraucht ist.
Nicht weit von Halifax ist der berühmte Leuchtturm von Peggy’s Cove. Auf einem Felsvorsprung stehend, trotzt er seit über hundert Jahren Wind, Wellen und Wetter und ist heute eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Kanadas. Peggy’s Cove selbst ist ein winziges Fischerdorf mit weniger als 50 Einwohnern. Wir waren im April 2024 beim Start unserer Reise schon mal hier. Allerdings hatten wir Nebel mit 10m Sicht und von der Pracht des Leuchtturms und der Umgebung war nichts zu sehen. Diesmal hatten wir mehr Glück und konnten uns alles bei bestem Sonnenwetter anschauen.
Wir gehen auf einen Campground in der Nähe und bereiten unser Auto für die Verschiffung vor. Innen muss es „Blick leer“ sein und Lebensmittel und diverse andere Gegenstände sind nicht erlaubt. Es ist auf jeden Fall eine gute Gelegenheit mal so richtig auszumisten. Für die letzte Nacht ziehen wir um in ein Hotel in Halifax und am nächsten Morgen bringen wir MOMO zum Hafen. Dort steht er nun und wartet auf die Verladung in ein paar Tagen. Bei herrlichem Sommerwetter besichtigen wir das alte Fort und machen noch einen Stadtbummel an der Waterfront von Halifax. Zum letzten Mal lassen wir uns ein leckeres Sushi schmecken.
Abends geht unser Flieger und sechs Stunden später sind wir wieder auf dem europäischen Kontinent.
Unser MOMO holen wir dann Mitte September in Hamburg ab. Wir machen jetzt erstmal ein paar Wochen Reisepause und überlegen wie wir weitermachen. Wir werden auf jeden Fall weiter berichten. Bis dahin viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen.
Fazit Nordamerika 2.0
Am Anfang waren wir uns nicht sicher ob es eine gute Idee ist nochmal Nordamerika zu bereisen. Aber die Aussicht auf eine fast grenzenlose Freiheit auf diesem riesigen Kontinent hat uns dann doch überzeugt. Schließlich gibt es ja noch viele Ecken die wir noch nicht gesehen haben. Und wir wurden nicht enttäuscht. In den anderthalb Jahren haben wir eine fantastische Reise gemacht. Angefangen in Neufundland wo wir uns alleine 5 Wochen aufgehalten haben und uns nicht sattsehen konnten an den Eisbergen und der tollen Landschaft. Ebenso konnten wir uns nicht genug sattessen an Fisch, Lobster und Jakobsmuscheln. Die superfreundlichen Einheimischen und andere Reisende die wir getroffen haben, haben das Ganze perfekt abgerundet. Über Labrador ging es dann weiter in den französischen Teil von Kanada mit Quebec, Montreal und Toronto. Die Niagara Fälle haben wir uns dabei auch gerne zum zweiten Mal angeschaut. Die USA haben wir in der Mitte durchquert, vorbei an endlosen Kornfeldern, aber auch vielen verlassenen oder verfallenen Ortschaften die vielleicht ein wenig erklären warum die politische Situation momentan so verfahren ist. Den Winter über haben wir uns drei Monate auf der Baja California aufgehalten und mit vielen anderen Reisenden eine superschöne Zeit verbracht. Im April ging es dann weiter aufs mexikanische Festland nach Lo de Marcos wo wir uns vier Wochen lang am Strand im Nichtstun geübt haben. In San Miguel de Allende kam dann ganz plötzlich die Kehrtwende. Von den netten Ortschaften und Städten mit dem klangvollen Beinamen „Pueblo Magico“ hatten wir bei unserer ersten Reise 2015/16 viele schon mal gesehen und es fehlte irgendwie der Reiz des Neuen. Kurzentschlossen haben wir umgeplant und sind wieder nach USA. Über Texas und die vielen kleinen Staaten des Ostens ging es über Washington, New York und Boston zurück nach Halifax von wo wir im September 2025 zurück nach Europa verschifft haben. MOMO bekommt nun eine kleine Schönheitsbehandlung und den Winter wollen wir dann irgendwo im Süden verbringen.
Unsere Route für Nordamerika 2.0 - 30.000 km

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Gerhard aus Freiburg (Donnerstag, 11 September 2025 13:06)
Liebe Karin, lieber Manfred,
herzlichen Dank für die Berichte und die tollen Bilder. Es hat Spaß gemacht, Euch auf eurer Reise zu begleiten (zumindest auf dem Laptop). Nicht wenige Male bin ich doch etwas neidisch geworden �. Ich wünsche Euch eine schöne Zeit in Europa und einen angenehmen Winter. Herzliche Grüße Gerhard
Manni 1 (Donnerstag, 11 September 2025 15:59)
Willkommen in Europa
Hier gibt es sicher auch noch viel schönes und interessantes anzusehen. Bin schon gespannt, welche Route ihr plant.
Freu mich auf die Berichte.
Liebe Grüße
Manni 1