Mexiko - Baja California

Mexiko hat uns wieder und sofort ist das Leben anders. Der Einkauf im Supermarkt ist sehr Budget freundlich und im Gegensatz zu USA sind auf den Straßen tatsächlich Menschen zu Fuß unterwegs. 

Wir fahren bis nach Puerto Penasco wo wir einige Tage ausspannen, bevor wir dann über Santa Ana weiter nach Guaymas fahren. Dort gehen wir im Vorort San Carlos auf einen Campground den wir schon letztes Jahr um die gleiche Zeit auf der Fahrt nach Norden besucht haben. Von dort wollen wir übersetzen auf die Baja California. Da es zurzeit sehr windig ist müssen wir einige Tage warten bis die Fähre fahren kann. Viel zu sehen gibt es hier nicht und so vertreiben wir uns die Zeit in den zahlreichen mexikanischen Restaurants.

Nach einer knappen Woche Wartezeit ist es dann endlich soweit, um 20:00 geht tatsächlich die Fähre nach Santa Rosalia auf der Baja California. Die 1300km lange Halbinsel zieht sich von der Grenze in Tijuana bis hinunter nach Cabo San Lucas und ist ein heißes und trockenes Gebiet mit tausenden Kakteen und endlosen Sandstränden. Bevor wir an Bord können, müssen wir noch eine strenge Drogenkontrolle durch das Militär über uns ergehen lassen. Sogar die Innereien unseres Dieseltanks werden mit einer Kamerasonde erkundet. Doch dann dürfen wir unsere Kabine beziehen und verbringen eine ruhige Nacht. Um 8:00 am Morgen fahren wir vom Schiff und dann gibt es nochmal Drogenkontrolle, diesmal sogar mit Hund der im Auto rumschnüffelt.

Kurz hinter Santa Rosalia treffen wir Agnes & Harold und fahren gemeinsam weiter nach Süden bis Mulege. Da starker Wind angesagt ist gehen wir nicht an den Strand, sondern auf einen schönen Campground mit Palmen, Bananenstauden und Orangenbäumen, wo wir auch Weihnachten verbringen wollen. Mit dabei sind noch Oskar & Heike und zwei Paare aus Österreich, die mit Landrovern unterwegs sind. Später kommen dann noch Uschi & Ludwig dazu. Wir richten uns für ein paar Tage häuslich ein und an Heiligabend machen wir alle gemeinsam ein großes Fest das schon am frühen Nachmittag beginnt und mit Lagerfeuer bis kurz vor Mitternacht andauert. 

Mit diversen Übernachtungsstopps an schönen Buchten die auf dem Weg liegen fahren wir bis Loreto. Die kleine Stadt hat einen schönen Ortskern mit einer von Jesuiten 1647 gegründeten Missionskirche. Dort können wir auch mal wieder Internet machen und frischen die Vorräte auf bevor es weiter geht zur Mission Javier und dann an einen Strand wo wir mit Agnes & Harold und Heike & Oskar Silvester feiern. Bei einem grandiosen Buffet mit 2 Kilo Shrimps vom Feinsten lassen wir das Jahr ausklingen. 

Ein paar Tage später wechseln wir den Strand und treffen dort gleich auf drei deutsche Paare mit 2 Unimogs und einem MAN (Stefan & Petra (Unimog) Ute & Ralf (Unimog) Irmgard & Klaus (MAN). So stehen dann gleich vier große Trucks am Strand aufgereiht und sind der Hingucker. Am nächsten Tag kommen noch Marcel & Graciella aus der Schweiz mit ihrem Landy dazu und so haben wir uns viel zu erzählen und tauschen Reiserfahrungen aus bevor dann wieder jeder seiner Wege zieht. 

Mittlerweile müssten auch Manfred & Rosita, die wir aus Südamerika kennen und mit denen wir uns auf der Baja verabredet haben, in der Nähe sein und so fahren wir diverse Strände an bis wir sie dann tatsächlich in einer Bucht stehen sehen. Das ist natürlich einen Aperol Spritz wert den wir für ganz besondere Anlässe reserviert haben. Gemeinsam fahren wir nochmal an den Strand Juancalito, wo wir bereits Silvester verbracht haben und verbringen dort eine schöne Woche mit schwimmen und relaxen. Am Abend sitzen wir unter Sternenhimmel am Lagerfeuer und können ein besonders spektakuläres Naturphänomen der Biolumineszenz beobachten bei der Mikroorganismen ein bläuliches Meeresleuchten erzeugen.    Ein paar Tage später kommen noch Jan & Mariska aus Holland dazu die uns von ihren Abenteuern in Asien und Afrika erzählen und uns viele Ideen geben was man noch so alles anstellen kann, wenn wir Ende des Jahres den amerikanischen Kontinent verlassen. 

Irgendwann geht es dann über Puerto San Carlos an die Pazifikküste und von dort 200km weiter durch trostlose Landschaft, mit nichts außer Wüste und Kakteen, bis La Paz. Bevor wir am Morgen unseren schönen Strand verlassen haben, fing plötzlich unser Auto heftig an zu wackeln. Später haben wir dann in La Paz erfahren, dass nördlich von Loreto ein Erdbeben der Stärke 6,3 war. Glück gehabt. In La Paz gehen wir ein paar Tage auf den Campground am Ortsrand und dann geht es weiter zum Strand Tecolote in Ortsnähe wo wir uns gleich eine ganze Woche aufhalten. Dort treffen wir auch Edi & Brigitte aus der Schweiz die seit 2005 unterwegs sind. www.waypoints.ch Wenn wir also dachten, dass wir mit unseren fast 5 Jahren schon lange unterwegs sind können wir da nicht mithalten. Aber ihre Reiseerlebnisse sind für uns Inspiration und geben uns jede Menge Ideen was wir noch alles so anstellen können. 

Die Baja ist ein Paradies für Traveller die gerne an einsamen Stränden ohne Infrastruktur stehen und man kann sich wochenlang von Strand zu Strand bewegen, den vorbeiziehenden Walen zuschauen, frischen Fisch und Shrimps direkt von den Fischern kaufen, die Tage ins Land gehen lassen und dabei den Liegestuhl nach dem Stand der Sonne ausrichten. 

Aber irgendwann ist dann auch mal genug mit faulenzen und wir machen uns auf den Weg um die Südschleife zu erkunden. Der erste Stopp ist Todos Santos, ein malerischer Künstlerort mit unzähligen Galerien und ebenso vielen amerikanischen Touristen die unter anderem auch das Hotel California sehen wollen, benannt nach dem gleichnamigen Song von den Eagles. Der Ort ist schön zum Bummeln, ein paar netten Fotomotiven und einem gepflegten Mittagessen, aber das war’s dann auch schon. Wir übernachten neben der Schildkrötenaufzuchtstation und helfen am Abend den frisch geschlüpften Tieren ins Wasser zu kommen. 

An der Südspitze der Baja liegt Cabo San Lucas, eines von fünf Mega Ferienzentren in Mexiko. Hier reiht sich Hotel an Hotel und wo noch ein Stück Land frei ist wird fleißig gebaut. Die Kreuzfahrtschiffe kommen auch noch dazu und demzufolge ist hier vom „eigentlichen Mexiko“ wenig bis nichts mehr übrig. Die Preise sind in US Dollar und natürlich der Nachfrage angepasst, und die Sprache ist Englisch. Für 2 Wochen all-inklusive Strandurlaub sicher kein schlechter Platz, aber nichts für Individual Touristen. An einem zugegebenermaßen schönen Strandabschnitt durfte man nur auf dem Parkplatz des dazugehörigen Restaurants parken, wenn man mindestens $50 umsetzt.  Willkommen in der Welt des Massentourismus. Wir steuern ein paar km vor Cabo einen schönen Strand an. Dort sind wir fast alleine. Dumm nur, dass wir die Stabilität des Untergrunds etwas unterschätzt haben und unsere 11 Tonnen bis zur Achse im Sand eingraben. Da hilft kein Allrad und keine Differentialsperre mehr, da müssen Schaufel und Sandbleche aktiviert werden. Nach gut drei Stunden buddeln mit der Hilfe von sechs Mexikanern kommen wir endlich frei und stellen uns dorthin, wo wir gestanden haben bevor wir die grandiose Idee hatten näher ans Wasser zu fahren. Nun ist erst mal ein paar Tage Pause. 

Wir lassen Cabo San Lucas und den aufstrebenden Nachbarort San Jose del Cabo schnell hinter uns. Die Straße führt immer am Meer entlang um den Südzipfel herum und geht dann über in eine Sandpiste. Bis auf wenige Villen ist hier noch keine Bebauung, dafür gibt es jede Menge einsame Sandstrände wo man gemütlich im Campingstuhl sitzen und den vorbeiziehenden Walen bei ihren Sprungübungen zuschauen kann. Auf dem Weg liegt auch Cabo Pulmo mit dem einzigen pazifischen Korallenriff im Golf von Kalifornien. Wir sind ganz überrascht, dass hier, mitten im Nirgendwo, plötzlich der Tourismus boomt, die wohl alle zum Schnorcheln und Tauchen hierher gelockt werden. Leider haben wir gerade starken Wind und die Boote können nicht raus fahren. So können wir auch nicht berichten wie es um das angeblich „intakte Riff“ wirklich bestellt ist. 

Nach gut 70 km Schlaglochpiste haben wir dann endlich wieder festen Boden, sprich Asphalt, unter den Rädern und fahren in die Berge zu einer schönen Ranch mit RV Park wo wir mal wieder Sand frei durchatmen können und die Tage verbringen bis unser Sohn Felix kommt. Wir werden weiter berichten. Bis dahin viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen. Hasta Luego.   

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Kommentare: 10
  • #1

    Manni (Dienstag, 20 Februar 2018 09:50)

    Super zu hören, dass es Euch gut geht. Wie immer ein toller Bericht. Weiterhin gute Fahrt. LG Manni

  • #2

    dubu-and-more.ch (Dienstag, 20 Februar 2018 09:57)

    Hallöchen. Immer wieder spannend eure Berichte, danke. Auch schöne und viele Fotos habt macht ihr. Weiterhin viel Spass und gute Fahrt. LG noch aus der Schweiz. Claudia und Thomas

  • #3

    Margit (Dienstag, 20 Februar 2018 11:57)

    Man bekommt Lust auf Sonne und Urlaub, nach euren tollen Fotos, wenn man im trüben Radolfzell
    wohnt. Dann wünsche ich euch eine schöne Zeit mit eurem Sohn.
    LG Margit

  • #4

    Marion Kabbe (Dienstag, 20 Februar 2018 20:22)

    Oifach klasse, Eure Reise! Durch Eure begeisterten Berichte aus Mexiko machen wir uns nächstes Jahr auf den Weg. Wir landen in Halifax und wollen den Winter in Mexiko verbringen. Darf ich drei Fragen stellen? 1. Wie schafft man es das eigene deutsche Reisemobil mehr als 12 Monate auf dem nordamerikanischen Kontinent zu belassen ohne es umrüsten zu müssen? 2. Ist die Fähre von Guyamas nach Baja California sicher und was kostet das? 3. Was muß man in Mexiko unbedingt anschauen, das mit einem normalen Reisemobil erreichbar ist? Vielen Dank. Marion und Hartmut

  • #5

    Karin u. Heiner (Dienstag, 20 Februar 2018 21:27)

    Genießt weiterhin Sonne, Strände und mehr/Meer und viel Spaß mit Felix!
    Liebe Grüße aus dem winterlich, verschneiten München.

  • #6

    Ute & Ralph (Mittwoch, 21 Februar 2018 05:45)

    Schöner Bericht mit schönen Fotos. Wir sind inzwischen auf dem Festland. Die ersten Tage mit Irmgard & Klaus zusammen und in Morelia kam dann noch überraschend Stepelix für eine Nacht dazu.
    Inzwischen sind wir aber alleine unterwegs und im Moment in Oaxaca. Da werden wir auch wohl noch ein paar Tage bleiben. Die Topes haben unsere Bremsbeläge zu stark strapaziert. Da wir in Mexiko keine passenden bekommen, warten wir jetzt auf die Lieferung aus Deutschland. Graziella und Marcel hängen in der Nähe von Morelia fest. Beim Landy hat sich vorne rechts das Radlager verabschiedet.

    Euch weiterhin eine gute Fahrt.

  • #7

    bernhard (Mittwoch, 21 Februar 2018 19:00)

    Hallo Karin und Manfred,
    herrliche Bilder von der Baja California -- bemerkenswert schöne Campingplätze an Weihnachten -- manchmal auch mit etwas Arbeit verbunden.
    Ich wünsche euch weiter eine gute Fahrt !
    Bernhard

  • #8

    Silvia (Samstag, 24 Februar 2018 23:38)

    Hallo,haben uns in Loreto kennengelernt, tolle Bilder die 70 km mit unserem Auto � da wäre er zusammengebrochen.wir stehen zurzeit in Fort Myers am Beach und müssen leider Ende März nach Hause.wir werden euch weiterverfolgen.
    Viel Spaß noch und toi toi toi
    www.wohnmobiltourusacan.de


  • #9

    LAU.BE mit Agnes u Harold (Sonntag, 18 März 2018 02:32)

    Ihr zwei Schätze!!!
    ......solange ihr noch auf Baja seid, eßt Camarones bis zum Abwinken!!!, auch wenn Manni die jetzt ohne mich putzen muss, er muss sie ja nur mit Karin teilen.
    War so schön Weihnachten u Silvester mit Euch gemeinsam zu feiern und es ist sehr schade, dass Ihr in die andere Richtung unterwegs seid!
    Bleibt uns gewogen und bis irgendwann.....
    LG aus der LAU.BE vom unterwegsSEIN Agnes u Harold

  • #10

    Jürgen (Freitag, 06 April 2018 12:53)


    Der einundsiebzigste:

    Im Westen von Mexiko findet ma
    die baja (wie noch?):california!
    Wüste und Sand
    gibt's allerhand,
    wär's nicht so, dann wär' mir das auch nicht klar!

    PP